Das Hydrogen Lab Leuna HLL ist eine Forschungseinrichtung zur Entwicklung und Erprobung von Wasserstofftechnologien. Mit modularen Testbereichen für Elektrolyseure bis 5 MW sowie Pilotanlagen für Power-to-X und Power-to-Liquid-Prozesse bietet das HLL eine umfassende Infrastruktur zur Untersuchung von Effizienz, Langzeitverhalten und Komponenten wie Membranen oder Bipolarplatten – rund um die Uhr im industriellen Maßstab.
Der vor Ort erzeugte grüne Wasserstoff wird analysiert, aufbereitet und in die 157 Kilometer lange Wasserstoffpipeline des Chemiestandorts Leuna eingespeist. In enger Kooperation mit dem Fraunhofer CBP kann er direkt für die Synthese nachhaltiger Grund- und Kraftstoffe genutzt werden. Die Einbettung in den Stoffverbund des Chemiestandorts ermöglicht die praxisnahe Demonstration innovativer Sektorenkopplungstechnologien


Fraunhofer Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse
Das Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP in Leuna unterstützt die Entwicklung und Skalierung von Verfahren zur stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe. Als Bindeglied zwischen Labor und industrieller Anwendung bietet es flexibel nutzbare Labor- und Pilotanlagen mit Prozesskapazitäten bis 10 m³ sowie vielfältige Aufarbeitungs- und Aufbereitungstechniken.
Im Fokus steht die Kombination chemischer und biotechnologischer Verfahren, etwa zur Umwandlung pflanzlicher Öle, Zucker, Zellulose oder Stärke in chemische Produkte. Gemeinsam mit Industriepartnern und Forschungseinrichtungen entwickelt das interdisziplinäre Team Lösungen für Bioökonomie, Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft.
Das CBP ist Teil des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB in Stuttgart.
Das Fraunhofer PAZ in Schkopau ist auf die Technologieentwicklung und Maßstabsvergrößerung von Polymerprozessen spezialisiert. Mit modernster Infrastruktur unterstützt das interdisziplinäre Team die Entwicklung und Optimierung von Polymerverarbeitung für Thermoplaste, Duroplaste, Elastomere und Faserverbundwerkstoffe. Zentrale Kompetenzen liegen in der Material-, Verfahrens- und Bauteilentwicklung für lang- und endlosfaserverstärkte Thermoplaste, hochgefüllte Kunststoffe und Blends – inklusive Analyse von Struktur-Eigenschafts-Beziehungen.
Ein Schwerpunkt ist die systematische Bewertung von Materialsystemen und Prozessbedingungen auf das mechanische Verhalten von faserverstärkten Halbzeugen und Laminaten. Ergänzend werden auch nachhaltige Lösungen entwickelt – etwa mit Naturfasern, Biopolymeren, nachhaltigem Leichtbau, 3D-Druck oder der Umweltbilanzierung von Verarbeitungsprozessen.
Das Fraunhofer PAZ ist eine gemeinsame Initiative des Fraunhofer IAP (Bereich Synthese) und des Fraunhofer IMWS (Bereich Verarbeitung).


Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW
Das Fraunhofer IMW blickt auf mehr als fünfzehn Jahre angewandte, sozioökonomische Forschung und Erfahrung am Standort Leipzig zurück. Für den langfristigen Erfolg von Kunden und Partnern aus Wirtschaft, Industrie, Forschung und Gesellschaft entwickelt das Team wissenschaftlich fundierte Lösungen für die Herausforderungen der Globalisierung. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Fraunhofer IMW erforschen und entwickeln Strategien, Strukturen, Prozesse und Instrumente für den Transfer von Wissen und Technologien zwischen Organisationen, das Umsetzen von Wissen in Innovation und das Verstehen und Gestalten der zugehörigen Rahmenbedingungen. Die Fraunhofer-Pilotanlagen in Mitteldeutschland und das Leistungszentrum Chemie- und Biosystemtechnik werden vom Fraunhofer IMW unter anderem in den Bereichen Wissens- und Technologietransfer, regionale Transformation und Innovationspolitik sowie Technologieökonomik und -management unterstützt.
In der Fraunhofer-Allianz Chemie forschen und entwickeln ca. 1000 Mitarbeitende aus 15 beteiligten Fraunhofer-Instituten täglich in den sechs zentralen Kompetenzfeldern:
- Chemische und biotechnologische Synthese- und Reaktionstechnik
- Verfahrenstechnik und Prozess-Engineering
- Produktionssysteme und Anlagenbau
- Formulierungstechnik und Werkstoffe
- Modellierung, Simulation und Digitalisierung
- Sicherheit, Regulatorik und Bewertung.
Die Fraunhofer-Allianz Chemie bündelt zentrale Fachkompetenzen ihrer Mitgliedsinstitute in den Bereichen Chemie, chemische Verfahrenstechnik und Biotechnologie sowie Automation und Digitalisierung. Dabei wird eine komplementäre Zusammenarbeit mit Fachwissen auf molekularer, prozesstechnischer und Daten-Ebene erreicht. Alle Allianz-Institute haben langjährige Erfahrungen im FuE-Geschäft mit der chemischen Industrie und verfügen über sehr gute Branchenkenntnisse und Netzwerke.
